Was bisher Geschah…
Die Geschichte unseres Widerstands gegen den Sandabbau im Vogelherd
Vor drei Jahren kämpfte die Region um Altdorf gemeinsam schon einmal gegen die zerstörerischen Pläne der Bamberger Sand- und Kiesbaggerei GmbH. Der Plan sah leider vor, eines der wertvollsten Naturgebiete im Nürnberger Reichswald zu vernichten. Der Wald ist nicht nur Heimat von über 300 bedrohten Tierarten, sondern auch ein wichtiger Teil des Natura 2000-Netzwerks, das europaweit zum Schutz gefährdeter Lebensräume eingerichtet wurde.
Der letzte Versuch von 2021:
2021 unternahm die Bamberger Sand- und Kiesbaggerei GmbH den Versuch, im Vogelherd eine großflächige Sandabgrabung auf 50 Hektar durchzuführen. Der letzte Antrag von 2021 wurde im Raumordnungsverfahren abgelehnt mit der Begründung, dass die Firma sogar noch mehr Gebiet für den Sandabbau benutzen wollte, als im Flächennutzungsplan vorgesehen war. Insgesamt wurde das Vorhaben landesplanerisch negativ bewertet, leider jedoch nicht das Gebiet aus dem Vorbehaltsgebiet genommen. Der Widerstand vor Ort war riesig, und der Wunsch für die Ablehnung eindeutig: Die Zerstörung des wertvollen Bannwaldes war und ist nicht nicht vertretbar. Details zur damaligen Entscheidung des Bezirks sind hier und hier nachzulesen.
Die Herausforderungen des Widerstands – 2021:
Im Jahr 2021 stand unser Widerstand vor besonders schwierigen Bedingungen. Die COVID-19-Pandemie dominierte das Leben und stellte die Gesellschaft vor große Herausforderungen. Während viele Menschen mit persönlichen und wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen hatten, schien es, als wäre der Erhalt des Vogelherds nur ein weiteres Problem in einer ohnehin belasteten Zeit. Dennoch engagierten sich viele Menschen trotz Abstandsregeln, Maskenpflicht und begrenzten Versammlungsmöglichkeiten.
Trotz all dieser Hürden war die Teilnahme an unseren Demonstrationen in Altdorf stark. Es war beeindruckend zu sehen, wie viele Menschen sich für den Erhalt des Vogelherds eingesetzt haben, selbst unter diesen widrigen Umständen. Die Pandemie konnte den Widerstand nicht brechen – sie hat uns vielmehr noch entschlossener gemacht. Unser Widerstand kennt keine Grenzen- wenn schon Corona uns nicht aufhalten konnte, wird es dieses Mal noch leichter, unsere Stimmen zu erheben um gehört zu werden. Denn ein Sandabbau für 40 Jahre betrifft uns alle!
Unser bisheriger Erfolg:
Ein großer Meilenstein unseres Widerstands war die OpenPetition, die unter dem Titel „Rettet den Röthenbacher Wald – Nein zum Sandabbau bei Altdorf“ ins Leben gerufen wurde. Mit beeindruckenden 5.322 Unterschriften konnten wir ein starkes Zeichen setzen und unsere Bedenken deutlich machen. Auch die 5.686 gesammelten Unterschriften des BUND Naturschutz wurden an die Mittelfränkische Regierung übergeben, was eine große Aufmerksamkeit erregte und den politischen Druck erhöhte. Weitere Informationen zur Übergabe finden Sie hier.
Medien- und Pressearbeit – Ein Schlüssel zum Erfolg:
Ein wichtiger Baustein unseres Widerstands war die intensive Medien- und Pressearbeit, die unsere Botschaft weit über die Region hinaus verbreitete. Besonders erfolgreich war unser selbst produzierter Image-Film zum Sandabbau, der 2021 veröffentlicht wurde und die Dringlichkeit unseres Anliegens auf eindrucksvolle Weise veranschaulichte. Der Film half uns, unsere Botschaft klar und emotional zu vermitteln und zusätzliche Unterstützung zu mobilisieren. Hier ist der Link zum Film: Image-Film 2021 auf YouTube.
Der erneute Angriff – 2024:
Doch statt aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen, versucht das Unternehmen nun, durch ein beschleunigtes Planstellungsverfahren erneut seine Profitinteressen durchzusetzen. Diesmal soll der Abbau auf 39 Hektar erfolgen – das Gebiet bleibt jedoch das gleiche: geschützter Bannwald, Heimat bedrohter Arten und ein wichtiges Natura 2000-Gebiet. Das Unternehmen hofft, schneller zu sein als der Widerstand, aber wir sind entschlossener denn je.
Warum wir uns erneut wehren müssen:
Das Vorhaben ist nicht nur umweltschädlich, sondern auch eine Bedrohung für die Gesundheit und Lebensqualität der Menschen vor Ort. Die geplanten Abgrabungen von bis zu 25 Metern Tiefe würden den Lebensraum von Tieren unwiderruflich zerstören und könnten zu Grundwasserverschmutzung führen – ein Risiko, das die Trinkwasserschutzgebiete von Nürnberg und Altdorf gefährden könnte. Hinzu kommt die massive Verkehrsbelastung durch täglich mindestens 45 LKWs, die durch die umliegenden Ortschaften rollen würden, sowie die gefährlichen Lärm- und Feinstaubemissionen, die insbesondere durch den Quarzfeinstaub ein erhebliches Gesundheitsrisiko darstellen.
Unser Ziel:
Wir haben es bisher geschafft, diese Zerstörung zu verhindern – und wir werden es wieder tun. Es geht nicht nur um den Schutz eines Naturgebiets, sondern auch um unsere Gesundheit, unsere Lebensqualität und die Zukunft unserer Region. Gemeinsam müssen wir dem eigennützigen Vorgehen des Unternehmens Einhalt gebieten und dafür sorgen, dass unser Vogelherd und der Reichswald als wertvolle Natur- und Lebensräume erhalten bleiben.